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Der Rebbrief von 1471

1471
Wimmet im Rebberg
Seit alten Zeiten gehören die Reben zum Bilde zur Geschichte des Rheintals. Mönche des Klosters St. Gallen haben den Weinbau in das Tal gebracht und ihn gefördert. Die erste geschichtliche Erwähnung datiert bereits aus dem Jahre 879.

Neben dem Kloster St. Gallen waren es auch die vornehmen Handelsherren der Stadt St. Gallen, die Gefallen fanden an den schönen Rebhängen im Rheintal. Nicht selten entwickelten sich Machtkämpfe um diese kostbaren Güter. Die Leidtragenden dabei waren meistens die armen Bauern des Tales, die sich mit einem bescheidenen Entgelt zufrieden geben mussten, derweil die eigentlichen Herren den Wein in die Stadt führten. Dass sich die Rheintaler um ihre Haut wehrten, muss deshalb nicht verwundern. Wie gerne hätten sie doch die schönen Rebhalden als ihr Eigentum bebaut; aber der Grossteil war in den Händen der Lehensherren, denen die Rheintaler als Lehenbauern zu dienen hatten.

Der Rebbrief von 1471 sollte diese Verhältnisse neu regeln und den entstandenen Streit zwischen den Lehenherren und den Bauern der vier Höfe Altstätten, Marbach, Berneck und Balgach entgültig beilegen. Und wenn auch die Vertragsdauer nur 51 Jahre festgelegt war, so hat doch dieser Rebbrief die Grundlage aller kommenden Abmachungen gelegt. Der Rebbrief von 1471 ist also in seiner Art vorerst ein Friedensschluss zwischen den Lehenherren und den Rheintaler Lehenbauern. Um das Zustandekommen dieser Vereinbarung hatten sich der Abt von St. Gallen und die zwei Abgeordneten von Appenzell verdient gemacht.