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Der Hof Marbach

Das ehemalige Zehntenhaus
Schon früh war Marbach dem Kloster St. Gallen unterstellt. Die Abtei St. Gallen konnte deshalb die Steuern einziehen und die niedrige Gerichtsbarkeit ausüben. Somit waren die Marbacher damals äbtische Gotteshausleute. Jede Familie hatte, ausser den Lehenszinsen, eine Abgabe an das Kloster zu entrichten. Dazu kamen der «Fall» beim Hinschied eines Familienoberhauptes, der «Ehrschatz» bei Handänderungen im Besitz und das alljährliche Fasnachtshuhn. Ausserdem war noch der Kirchenzehnten abzuliefern. Trotz diesen vielen Leistungen waren die st. gallischen Gotteshausleute nicht übermässig belastet. Ihre Lage war in den Augen benachbarter Untertanen recht begehrenswert. Die Abgaben wurden im heute noch bestehenden Zehntenhaus entgegengenommen.

Spätestens ab 1466 tritt in den Urkunden als erster Hofammann Ulrich Salzmann auf. Dieser vom Abt bestellte Hofammann besorgte den Einzug der äbtischen Zinsen, Zehnten, Steuern und Gebühren. Er beriet und leitete Gemeindeversammlungen und Gerichtstage und besorgte die öffentlichen Beurkundungen. Ihm zur Seite standen 12 Richter oder Ratsherren, die zur Hälfte von der Gemeinde gewählt wurden.